Projektabschluss „Ostholstein wir alle“

„Wertvoll und nachhaltig“, so bilanziert Eutins Bürgermeister Carsten Behnk das Projekt „Ostholstein wir alle -gemeinsam auf dem Weg zur Inklusion. In Eutin wird z.B. das Thema Barrierefreiheit bei der gesamten Innenstadtsanierung jetzt mitgedacht. Das zeigt sich deutlich am neuen gut begehbaren Pflaster und am taktilen Leitsystem, das Seheingeschränkten den Weg durch die Stadt erleichtern soll. „Die baulichen Maßnahmen sind auch immer Indikatoren für Bewusstseinsbildung.“, sagt Behnk.

Ziel des Projektes war die Fortentwicklung der Themen Inklusion und Barrierefreiheit im Kreis Ostholstein und insbesondere in den projektbeteiligten Städten und Gemeinden Eutin, Bosau, Fehmarn, Heiligenhafen, Malente und Oldenburg i.H., im Sinne der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Die Projektträgerschaft lag bei der Stadt Eutin, mit dem hauptamtlichen Umsetzungsmanagement war die Lebenshilfe Ostholstein e.V. betraut. Finanziell unterstützt wurde das Projekt über die Aktivregionen Schwentine-Holsteinische Schweiz und Wagrien-Fehmarn durch Mittel der Europäischen Union für die Entwicklung des ländlichen Raums, sowie dem Kreis Ostholstein.

„Wir haben Meilensteine auf dem Weg nach Inkluhausen, dem fiktiven Ort in Ostholstein, in dem Barrierefreiheit und Inklusion bereits umgesetzt sind, auf unserer Website www.ostholstein-wir-alle.de festgehalten.“, berichtet Lena Middendorf (Lebenshilfe Ostholstein e.V.) In der Liste werden unter anderem der Podcast "Ostholstein wir alle - unser gemeinsamer Weg zur Inklusion, Ortsbegehungen in vielen Gemeinden und Städten und die Anschaffung von Strandrollstühlen genannt. Aber es wurden auch noch offene Wünsche formuliert, wie mehr barrierefreie Wanderwege, Fachstellen für Inklusion, die das Engagement von Ehrenamtlichen vor Ort stärken, Qualifizierungsangebote für Verwaltung und Selbstverwaltung oder auch Unterstützung für Menschen mit Behinderung, damit sie im Zuge der Digitalisierung nicht abgehängt werden.

„Das Projekt ist zu Ende, aber das Thema Inklusion wird uns selbstverständlich weiter beschäftigen“, so Jörg Saba, Bürgermeister aus Oldenburg i.H. In der Runde war man sich einig, dass die Realisierung von Inklusion und Barrierefreiheit im umfassenden Sinne ein langfristiger Prozess und eine Querschnittsaufgabe ist, die nur von Politik, Verwaltung, Firmen und engagierten Bürger*innen gemeinsam bewältigt werden kann. Dabei geht es um Verstetigung und Nachhaltigkeit.

„Wir konnten während der Projektlaufzeit ein ehrenamtliches Netzwerk von Botschafterinnen und Botschaftern für Inklusion aufbauen. Auf der Website werden viele wertvolle Informationen festgehalten und zum Download zur Verfügung gestellt. Das sollte nicht verloren gehen.“, sagt Susanne Voß, Vorstand Lebenshilfe Ostholstein e.V. Angedacht ist, dass die Website zukünftig beim Kreis Ostholstein angesiedelt ist.

Alle beteiligten Kommunen und der Kreis Ostholstein sind sich einig, das Thema weiter aktiv vorantreiben zu wollen. Dabei soll das bereits vorhandene Netzwerk möglichst weiter ausgebaut werden. Ein nächstes Treffen der Beteiligten soll im Sommer 2022 stattfinden.

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